Google Ads für B2B: Strategien, Voraussetzungen & Erfolgsfaktoren

Einleitung

Google Ads wird im B2B-Marketing oft unterschätzt. Dabei können gezielte Kampagnen ein echter Wachstumstreiber sein. Im Gegensatz zum B2C-Bereich hat B2B jedoch spezielle Anforderungen: längere Entscheidungsprozesse, kleinere Zielgruppen, komplexe Produkte und häufig ein hoher Customer Lifetime Value. In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du achten musst, wenn du Google Ads im B2B-Kontext erfolgreich einsetzen willst.

1. Verständnis für die B2B-Buying Journey

Die Kaufentscheidung dauert oft Wochen oder Monate. Viele Entscheider sind involviert, und die Informationsphase ist besonders ausgeprägt. Deshalb reicht es nicht, rein auf „Conversions“ zu optimieren. Du musst den gesamten Funnel im Blick behalten:

  • Top of Funnel (ToFu): Informationsbasierte Kampagnen, z. B. mit Whitepapers, Blogartikeln, Checklisten.
  • Middle of Funnel (MoFu): Retargeting, Case Studies, Produktvergleiche.
  • Bottom of Funnel (BoFu): Suchanzeigen mit kommerziellen Keywords wie „Software Anbieter XY Vergleich“ oder „Demo buchen“.

2. Zielgruppenstrategie: Granular & Präzise

Im B2B sind Streuverluste besonders teuer. Deshalb ist die Zielgruppengenauigkeit essenziell.

Empfehlenswerte Zielgruppentypen:

  • Kaufbereite Zielgruppen mit B2B-Relevanz: z.B. „Business Software“ oder „CRM Systeme“
  • Customer Match: Bestehende Kontakte hochladen und Lookalikes erstellen (Demand Gen-Kampagnen)
  • Remarketing-Listen: z.B. Nutzer, die ein bestimmtes Whitepaper heruntergeladen haben oder 2+ Minuten auf Produktseiten waren.

3. Keyword-Strategie: Qualität statt Volumen

  • Fokus auf Long-Tail-Keywords wie „beste ERP Software für Maschinenbau“ statt generische Begriffe wie „ERP Software“.
  • Einsatz von modifizierten Match Types: Verwende Phrase Match und Exact Match. Broad Match ist im B2B riskant, da es zu irrelevanten Klicks führt.
  • Ausschluss irrelevanter Keywords (Negative Keywords): Beispiel: „kostenlos“, „Jobs“, „Schulung“, wenn du z. B. eine Premium-B2B-Lösung anbietest.

4. Landingpages: Conversion-Optimierung für B2B

Viele B2B-Kampagnen scheitern nicht an der Anzeige, sondern an der Landingpage.

Wichtige Elemente:

  • Klarer Value Proposition für Entscheider.
  • Vertrauenssignale: Logos, Zertifikate, Case Studies.
  • Micro-Conversions ermöglichen: Nicht jeder wird sofort kaufen, aber ein E-Book Download oder Demo-Termin kann ein idealer erster Schritt sein.
  • Leadformulare optimieren: So wenig Felder wie nötig, DSGVO-konform, ggf. mit Calendly-Integration.

5. Messbarkeit & Tracking: Ohne geht nichts

  • Conversion-Tracking korrekt einrichten: z. B. für Demo-Anfragen, Kontaktformulare, Downloads.
  • Google Analytics 4 mit Zielvorhaben verbinden.
  • Nutzung von Offline-Conversions: Importiere z. B. SQLs (Sales Qualified Leads) aus deinem CRM zurück in Google Ads, um echte B2B-Conversions zu bewerten.
  • Enhanced Conversions & Consent Mode (insbesondere bei DSGVO-relevanten Märkten).

6. Kampagnenstruktur und Typen

  • Suchnetzwerk-Kampagnen (Search): Mit stark zielgerichteten Keywords.
  • Display-Kampagnen für Retargeting.
  • YouTube oder Demand Gen für Thought Leadership (z. B. Produktvorstellung, Case Study Video).
  • Performance Max nur mit Vorsicht, wenn die Zielgruppe stark eingegrenzt.

7. Leadqualität statt reiner Leadanzahl

  • Nicht jeder Lead ist gleichwertig – nutze ein Lead-Scoring-Modell.
  • Offline-Conversion-Importe aus dem CRM (z. B. Salesforce, HubSpot) sind Gold wert.
  • Kampagnen nach SQLs oder Closed Deals bewerten, nicht nur nach CPL.

8. Voraussetzungen für erfolgreiche Google Ads im B2B

VoraussetzungWarum wichtig
Gute Landing Page + Content-AngebotOhne gutes Angebot kein Lead
Klare Zielgruppen-DefinitionVermeidung von Streuverlusten
Technische Einrichtung (Tracking, Consent Mode)Für saubere Datenbasis
CRM-VerbindungFür Rückspielung von Leadqualität
Langfristige DenkweiseB2B ist kein „Quick Win“-Game

Fazit

Google Ads kann auch im B2B-Bereich ein mächtiger Wachstumstreiber sein, wenn du die Unterschiede zum B2C verstehst und berücksichtigst. Wer seine Zielgruppe präzise kennt, relevante Inhalte bietet und Conversion-Daten richtig nutzt, kann mit Google Ads sehr profitabel wachsen.